Was sind Templates ?

PNP benutzt Templates, um das Aussehen der RRD-Graphen zu beeinflussen.

Dabei bestimmt das verwendete check_command, welches Template zur Darstellung herangezogen wird. Im Folgenden wird beschrieben, wo Templates gespeichert werden und wie die Entscheidung für das “richtige” Template getroffen wird.

Wann wird welches Template verwendet ?

Templates werden an zwei Stellen im Dateisystem gespeichert.

Weiterhin können seit Version 0.6.5 weitere Template Verzeichnisse in der Config Datei pnp4nagios/etc/config.php hinzugefügt werden.

Soll der Graph für den Service “http” auf Host “localhost” angezeigt werden, so sucht PNP zuerst nach der XML-Datei perfdata/localhost/http.xml und liest diese ein. Diese XML-Dateien werden automatisch erstellt und enthalten Informationen zum jeweiligen Host und Service. Weiterhin enthält der Kopf Informationen über das Plugin und die Performance-Daten. Im folgenden Beispiel erkennt man anhand des XML-Tags <TEMPLATE>, welches PNP-Template für diesen Graphen verwendet werden soll.

/localhost/http.xml

<NAGIOS>
  <DATASOURCE>
    <TEMPLATE>check_http</TEMPLATE>
    <DS>1</DS>
    <NAME>time</NAME>
    <UNIT>s</UNIT>
    <ACT>0.006721</ACT>
    <WARN>1.000000</WARN>
    <CRIT>2.000000</CRIT>
    <MIN>0.000000</MIN>
    <MAX></MAX>
  </DATASOURCE>
  <DATASOURCE>
    <TEMPLATE>check_http</TEMPLATE>
    <DS>2</DS>
    <NAME>size</NAME>
    <UNIT>B</UNIT>
    <ACT>263</ACT>
    <WARN></WARN>
    <CRIT></CRIT>
    <MIN>0</MIN>
    <MAX></MAX>
  </DATASOURCE>
...
</NAGIOS>

PNP sucht nun nach einem Template mit dem Namen check_http.php in folgender Reihenfolge:

  1. templates/check_http.php
  2. templates.dist/check_http.php
  3. templates/default.php
  4. templates.dist/default.php

Das Template default.php nimmt somit eine Sonderstellung ein und wird immer verwendet, wenn vorher kein anderes Template gefunden wird.

Eigene Templates erstellen

PNP-Templates sind PHP-Dateien, die zur Laufzeit von PNP über die PHP-Funktion include() eingebunden werden. Dies bedeutet, dass jeder PHP-Code in Templates interpretiert wird. Daher ist die Manipulation aller Werte über PHP möglich.

PNP-Templates müssen folgende Eigenschaften besitzen:

  1. Templates müssen gültigen PHP-Code enthalten.
  2. Templates dürfen keine Ausgabe erzeugen.
  3. innerhalb der Templates werden die zwei Arrays $opt[] und $def[] gefüllt.

Die beiden PHP-Arrays $opt[] und $def[] zusammen bilden den Aufruf von 'rrdtool graph'. Somit sind alle Optionen möglich, die RRDtool bietet. Die Optionen von RRDtool sind auf der RRDtool Homepage genauestens beschrieben.

Wenn beide Arrays mehrere Datensätze enthalten, so wird für jeden Datensatz ein Graph erstellt.

Weiterhin stehen innerhalb der Templates die Daten aus dem zugehörigen XML-File zur Verfügung, die zum Erstellen der Graphen wieder verwendet werden können.

Am Beispiel des recht einfachen Templates response.php lassen sich die wichtigsten Optionen recht gut beschreiben.

<?php
#
$opt[1] = "--title \"Response Time For $hostname / $servicedesc\" ";
#
$def[1] =  "DEF:var1=$RRDFILE[1]:$DS[1]:AVERAGE " ;
$def[1] .= "AREA:var1#00FF00:\"Response Times \" " ;
$def[1] .= "LINE1:var1#000000 " ;
$def[1] .= "GPRINT:var1:LAST:\"%3.4lg %s$UNIT[1] LAST \" ";
$def[1] .= "GPRINT:var1:MAX:\"%3.4lg %s$UNIT[1] MAX \" ";
$def[1] .= "GPRINT:var1:AVERAGE:\"%3.4lg %s$UNIT[1] AVERAGE \" ";
?>

$opt[1] = ”--title …” setzt RRDtool-Optionen für den ersten Datensatz im Array. Hier ist das der Titel des Graphen. Wie man sieht, werden eingebettete Anführungszeichen durch einen Backslash (\) maskiert. Die beiden Variablen $hostname und $servicedesc sind durch den Aufruf von PNP ermittelt worden und stehen nun auch im Template zur Verfügung.

$def[1] = “DEF:var1=$RRDFILE[1]:$DS[1]:AVERAGE ”; definiert, welche Daten aus welchem RRD-File gelesen werden sollen. $RRDFILE[1] enthält den Pfad zur RRD-Datei dieses Services. $DS[1] verweist auf die Datenreihe eins aus der RRD-Datei.

$def[1] .= “AREA:var1#00FF00:\”Response Times \” ”; durch den Operator ”.=” werden weitere Daten an das Array $def[1] angehängt. Gezeichnet wird eine Fläche (AREA) mit den Daten der Variable var1. Die Farbe wird im HEX-Code #00FF00 definiert. Als Beschriftung wird “Response Times” verwendet.

$def[1] .= “LINE1:var1#000000 ”; Als Abschluss der eben gezeichneten Fläche wird eine Linie (LINE1) in Schwarz (#000000) gezeichnet.

$def[1] .= “GPRINT:var1:LAST:\”%3.4lg %s$UNIT[1] LAST \” ”;
$def[1] .= “GPRINT:var1:MAX:\”%3.4lg %s$UNIT[1] MAX \” ”;
$def[1] .= “GPRINT:var1:AVERAGE:\”%3.4lg %s$UNIT[1] AVERAGE \” ”;

Die drei GPRINT Zeilen bilden die Legende des Graphen. Die aktuellen Werte werden dabei über die printf Syntax formatiert.

Verfügbare Variablen

PNP speichert über den Datensammler process_perfdata.pl zur Laufzeit nicht nur Performancedaten, sondern auch weitere von Nagios exportierte Werte. Diese Werte werden in der jeweils für den Service gültigen XML-Datei gespeichert.

Im ersten Teil der XML-Datei werden die Performancedaten in ihre Einzelteile zerlegt gespeichert.

<NAGIOS>
  <DATASOURCE>
    <TEMPLATE>check_http</TEMPLATE>
    <DS>1</DS>
    <NAME>time</NAME>
    <UNIT>s</UNIT>
    <ACT>0.006721</ACT>
    <WARN>1.000000</WARN>
    <CRIT>2.000000</CRIT>
    <MIN>0.000000</MIN>
    <MAX></MAX>
  </DATASOURCE>
...
</NAGIOS>

Das Feld <DS> bezeichnet die DataSource und dient der Identifizierung der Datenreihen innerhalb der RRD-Dateien, ist aber auch der Schlüssel der folgenden Arrays.

Im Array $UNIT[1] ist somit die Einheit der ersten Datenreihe gespeichert.

Die XML-Datei enthält jedoch noch weitere Informationen. Wird process_perdata.pl im sync-Mode verwendet, so sind alle verfügbaren Makros mit den aktuellen Werten verfügbar. Der folgende Ausschnitt ist jedoch zu Gunsten der Lesbarkeit gekürzt.

<NAGIOS>
...
  <NAGIOS_SERVICENOTIFICATIONID>8418</NAGIOS_SERVICENOTIFICATIONID>
  <NAGIOS_SERVICENOTIFICATIONNUMBER>0</NAGIOS_SERVICENOTIFICATIONNUMBER>
  <NAGIOS_SERVICEOUTPUT>HTTP OK HTTP/1.1 200 OK - 10087 bytes in 0.125 seconds</NAGIOS_SERVICEOUTPUT>
  <NAGIOS_SERVICEPERCENTCHANGE>0.00</NAGIOS_SERVICEPERCENTCHANGE>
  <NAGIOS_SERVICEPERFDATA>time=0.124811s;;;0.000000 size=10087B;;;0</NAGIOS_SERVICEPERFDATA>
  <NAGIOS_SERVICEPERFDATAFILE></NAGIOS_SERVICEPERFDATAFILE>
  <NAGIOS_SERVICEPROBLEMID>0</NAGIOS_SERVICEPROBLEMID>
  <NAGIOS_SERVICESTATE>OK</NAGIOS_SERVICESTATE>
  <NAGIOS_SERVICESTATEID>0</NAGIOS_SERVICESTATEID>
  <NAGIOS_SERVICESTATETYPE>HARD</NAGIOS_SERVICESTATETYPE>
  <NAGIOS_SHORTDATETIME>27-12-2007 13:51:23</NAGIOS_SHORTDATETIME>
...
</NAGIOS>

Die einzelnen XML-Felder sind als Variablen in den PNP-Templates verwendbar, wobei jedes Feld als Variable gleichen Namens verfügbar ist.

Aus <NAGIOS_SERVICEOUTPUT> wird die Variable $NAGIOS_SERVICEOUTPUT.

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