NPCD (Nagios-Perfdata-C-Daemon) wurde geschrieben, um die asynchrone Bearbeitung von Nagios Performance-Daten zu ermöglichen.
In großen Nagios-Installationen kann es zu nicht akzeptierbaren Verspätungen seitens der Checks kommen. Das bedeutet, dass Nagios einen Check zum Zeitpunkt x
ausführen soll, diesen aber erst y
Sekunden später tatsächlich ausführt.
Wenn man dem Nagios-Daemon mitteilt, dass man nach jedem einzelnen Check auch die Performance-Daten verarbeiten möchte, so geht dies bis zu einem bestimmten Grad gut, ab einer gewissen Anzahl von Checks pro Sekunde allerdings kommt man relativ schnell zu den sog. Latency-Problemen.
Um die Anzahl der Aktionen pro Check zu verringern, kann man nun PNP im Bulk-Mode verwenden, wobei die Performance-Daten zunächst vom Nagios-Prozess gesammelt und anschließend ebenfalls vom Nagios-Prozess selbst verarbeitet werden.
Man kann aber auch dem Nagios-Prozess mitteilen, dass die Verarbeitung der Performance-Daten lediglich durch das Verschieben der Dateien in ein Spool-Verzeichnis geschehen soll, welches für den Nagios-Prozess selbst eine sehr schnelle Aktion ist und die Performance nicht nennenswert beeinflusst und somit dem Core mehr Zeit für seine eigentliche Arbeit lässt: weitere Checks ausführen, Alamierungen bereitstellen, etc.
Wie bereits erwähnt, ist die Arbeit der Performance-Daten-Verarbeitung durch das schnelle Verschieben der Datei bereits erledigt, aber das bringt die Performance-Daten noch nicht in die RRD-Datenbank.
Um den Transport der Performance-Daten-Dateien kümmert sich nun der NPCD-Daemon, unabhängig vom Nagios-Prozess, indem er regelmäßig in das Spool-Verzeichnis guckt und für jede dort gefundene Datei eine Aktion ausführt.
Nachdem NPCD gestartet wurde, erstellt er sich eine Liste von Dateinamen des Spool-Verzeichnisses und startet für jede gefundene Datei einen Thread zur weiteren Verarbeitung mit Hilfe des perfdata_file_run_cmd
und dem optionalen perfdata_file_run_cmd_arg
als zusätzlichem Argument.
Da das Format der Performance-Daten-Dateien dem Format der 'normalen' PNP-Bulk-Modus-Dateien gleicht, kann NPCD nun für jede gefundene Datei also process_perfdata.pl
im Bulk Modus aufrufen.
Pro:
Kontra:
service_perfdata_file_processing_interval
)
NPCD muss zwangsläufig über eine Konfigurationsdatei gesteuert werden. Eine Beispielkonfiguration liegt der PNP-Installation als npcd.cfg-sample
bei.
Nach Umbenennen der -sample
Datei zu npcd.cfg
kann NPCD nun wie folgt gestartet werden:
/usr/local/pnp4nagios/bin/npcd -f /usr/local/pnp4nagios/etc/npcd.cfg
oder
/usr/local/pnp4nagios/bin/npcd -d -f /usr/local/pnp4nagios/etc/npcd.cfg
um NPCD im Hintergrund als Daemon laufen zu lassen.
Hinweis:
Die -sample
Datei sollte in jedem Fall in npcd.cfg
umbenannt werden, da sie sonst bei einem Update von PNP überschrieben werden könnte.
Dies sind die essentiellen Konfigurationsdirektiven für NPCD:
# Privilege Options user = nagios group = nagios # Logging Options log_type = syslog log_file = /usr/local/pnp4nagios/var/npcd.log max_logfile_size = 10485760 log_level=0 # Processing Options perfdata_spool_dir = /usr/local/pnp4nagios/var/spool/perfdata/ perfdata_file_run_cmd = /usr/local/pnp4nagios/libexec/process_perfdata.pl perfdata_file_run_cmd_args = -b # Thread Options npcd_max_threads=5 # greedy options use_load_threshold = 0 load_threshold = 10.0 # Process Options pid_file=/var/run/npcd.pid
log_type = file
wird diese Logdatei verwendetperfdata_file_run_cmd
angehängt wird<perfdata_file_run_cmd> <perfdata_file_run_cmd_args> <filename_from_perfdata_spool_dir>
use_load_threshold
auf 1 gesetzt ist, werden bei Erreichen dieses load limits keine neuen Threads gestartet